Auto/Motor
Autoindustrie bekommt Hilfe von IG-Metall-Chef Huber
GDN -
Der Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, stellt sich in der Debatte um strengere Abgasziele auf die Seite der deutschen Autohersteller. In einem Brief an die Abgeordneten des Europaparlaments, der dem "Handelsblatt" vorliegt, fordert der Gewerkschaftschef vor den abschließenden Beratungen eine Verschiebung der geplanten Grenzwerte für den Klimakiller Kohlendioxid.
"Aus Sicht der IG Metall ist es aktuell nicht sinnvoll, CO2-Ziele für die Zeit nach 2020 zu diskutieren", schreibt Huber. Eine Definition von Zielen unterhalb der für 2020 vorgesehen 95 Gramm CO2 pro Kilometer sollte aus seiner Sicht erst erfolgen, wenn die Rahmenbedingungen für die Realisierung klarer erkennbar seien. Dazu zählt er die technische Entwicklung und Marktdurchdringung von Elektromobilität. "Aus heutiger Sicht dürfte dies nicht vor 2017 der Fall sein", schreibt Huber den Parlamentariern. Damit springt der Gewerkschafter, der in den Aufsichtsräten von Opel und Volkswagen sitzt, der Industrie in der Auseinandersetzung mit der EU-Kommission bei. An diesem Dienstag war bekannt geworden, dass Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Hilfe bittet. Auch BMW-Chef Norbert Reithofer hatte jüngst ungewöhnlich scharf gegen die Brüsseler Auflagen gewettert. Der Unmut entzündet sich an einem Plan der Kommission, den der federführende Umweltausschuss des Europaparlaments verschärft hat. Die Abgeordneten müssen sich nun mit der Runde der nationalen Umweltminister auf das finale Regelwerk einigen. Ohne Modifikationen befürchtet Huber Nachteile für die auf große und leistungsstarke Autos spezialisierten deutschen Hersteller. Sie verkaufen im Schnitt größere und damit schwerere Autos als die Konkurrenz. Je schwerer ein Modell ist, desto größer ist der Aufwand zur CO2-Reduktion.
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