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Neue Perspektiven für seh- und erblindete Menschen

Braille Schrift

GDN - Die Welt in schönen Bilder zu sehen gehört für jeden Menschen der sehen kann
zum alltäglichen Leben. Für viele wird dieser Wunsch nie in Erfüllung
gehen. Anlässlich des Welt -Braille – Tags erinnert die Christoffel -Blindenmission
an die Bedeutung der Punktschrift.
Gerade in Ländern, in denen Hilfsmittel wie Computer und Vorlesegeräte Mangelware sind, ist die von Louis Braille im Jahr 1825 entwickelte Blindenschrift eine große Chance. Denn in den ärmsten Regionen der Welt sind blinde oder sehbehinderte Kinder oft vom Schulbesuch ausgeschlossen. Und selbst wenn sie zur Schule gehen, fühlen sie sich oft abgehängt. Ein Beispiel aus Äthiopien zeigt, wie sehr die Punktschrift ein Leben verändern kann.
Flink gleiten Tameremariams Finger über das Papier. Das neunjährige Mädchen aus Äthiopien strahlt, während es die ins Blatt gestanzten Punkte ertastet. Tameremariam ist blind. Sie liest mit den Fingern. 1825 erfand Louis Braille die Blindenschrift, die jeden Buchstaben durch eine Kombination aus sechs ertastbaren Punkten ersetzt. Heute ermöglicht die nach ihrem Erfinder benannte Brailleschrift zahlreichen Menschen rund um den Globus das Lesen und Schreiben und verändert damit ihre Welt nachhaltig.
Bis vor zwei Jahren jedoch sah die Situation für das Mädchen noch hoffnungslos aus.Denn ihr Augenlicht wurde immer schwächer. Im Unterricht kam das Mädchen schliesslich gar nicht mehr mit, und den Eltern wurde gesagt, dass Tameremariam nicht länger zur Schule gehen könne. Ein schlimmes Szenario für die neunjährige.Dann aber erfuhren die Eltern von der CBM-geförderten German Church School, einer inklusiven Schule in der äthiopischen Hauptstadt, die ausschließlich Kinder aus armen Familien und Kinder mit Behinderungen aufnimmt.
hindert. Sie kann gut nachempfinden, wie es sich anfühlt, blind zu sein. Das hilft Schülerinnen wie Tameremariam, besser verstanden zu werden.
Das Mädchen fühlt sich wohl an dieser Schule, in der Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen und spielen. Inklusion ist hier täglich gelebte Praxis. Die German Church School gilt als Modellschule in Äthiopien, einem Land, in dem es alles andere als selbstverständlich ist, dass Kinder mit und ohne Behinderung Umgang miteinander haben.
Das Sorgenkind wurde zum Hoffnungsträger. Die Mutter der neunjährigen
ist besonders dankbar. Dankbar dafür,dass es diese Schule gibt, in der ihre
Tochter kostenlos gefördert wird. Sie wird nie die Verzweiflung vergessen, die sie empfand, als es keine Hoffnung für ihr Kind gab: „Wir sind eine arme Familie mit einem blinden Kind und hätten nie das Geld gehabt, um unsere Tochter auf eine private, inklusive Schule zu schicken“, sagt sie.
Tamaremariam hat sich inzwischen zu einer Schülerin entwickelt die gewissenhaft, selbständig
und immer darum bemüht ist, über all mit anzupacken.
Ihre Mutter ist überzeugt davon, dass die Tochter einmal eine große Zukunft vor sich hat. Die Chancen dafür stehen gut. Denn viele Schülerinnen und Schüler der German Church School schaffen den Sprung an die Uni. Die Braille-Schrift hat Tameremariam schon jetzt geholfen, dazuzugehören. Und sie wird ihr auch helfen, später ihren eigenen Weg zu gehen.



Cbm
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