News

Eine kleine Operation öffnet das Fenster zur Welt

Blindenmission

GDN - Der Graue Star (Katarakt) ist die häufigste Erblindungsursache: 17 Millionen Menschen weltweit können deshalb nicht mehr sehen. Hierzulande tritt der Graue Star vor allem bei älteren Menschen auf. In den Ländern des globalen Südens sind häufig auch Kinder betroffen.
Dabei ist Grauer Star heilbar: durch eine einfache Operation. Doch viele Familien in armen Regionen können sich den Eingriff nicht leisten. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) anlässlich des Welttags des Sehens hin.
Wenn sich die Linse im Auge eintrübt, sehen Betroffene wie durch einen Grauschleier, können nur noch Hell von Dunkel unterscheiden. Grauer Star heißt diese Krankheit.
Bei der CBM werden Patienten früh operiert, wenn die Einschränkungen noch gering sind. In den ärmsten Regionen der Welt stehen betroffene Menschen oft ohne Arzt und Krankenversicherung da. Keiner dieser Menschen weißt dass ihnen ein kleiner Eingriff helfen kann. Und sie haben auch nicht das Geld dafür. Besonders bei Kindern ist das dramatisch: Denn nur wenn die Augenlinse rechtzeitig ersetzt wird, lernt ihr Gehirn noch Sehsignale gut zu verarbeiten. Früherkennung und ausreichend qualifizierte Ärzte sind deshalb unerlässlich.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) informieren bei der Woche des Sehens unter dem Motto „Augen als Fenster zur Welt“ darüber, was es für Menschen in den ärmsten Regionen der Welt bedeutet, blind zu sein. Um ihnen zu helfen, sorgen die beiden Organisationen für die Ausbildung von Augenärztinnen und Augenärzten in den Projektländern, unterstützen Krankenhäuser und Augenoperationen.
Von diesem Engagement profitierte auch der 13-jährige Elia aus Tansania. Mit elf Jahren erblindete er plötzlich auf dem einen Auge, kurz darauf auch auf dem anderen. Seine Familie war verzweifelt. Immer wieder stolperte Elia, musste von seiner Mutter und seinen Geschwistern an der Hand geführt werden. Auch seine Mitschülerinnen und Mitschüler waren sehr traurig darüber, dass Elia nicht mehr mit ihnen spielen konnte und schließlich gar nicht mehr zur Schule kam.

Irgendwann erfuhr die Familie vom CBM-geförderten Kilimandscharo-Krankenhaus. Dort wurde bei Elia ein Grauer Star diagnostiziert und der Junge kostenlos operiert. Bereits wenige Tage danach ist er zurück bei seiner Familie und die Freude riesengroß. Zum ersten Mal konnte er seine kleine Schwester Amina sehen. Er wird wieder mit seinen Freunden spielen und in die Schule gehen.
Der Welttag des Sehens gilt als eine Aufklärungskampagne. Gemeinsam mit Organisationen der Selbsthilfe, Augenmedizin und Entwicklungszusammenarbeit lädt die TV-Journalistin Gundula Gause als Schirmherrin dazu ein, sich rund um die Themen Blindheit und Sehbehinderung zu informieren und zu engagieren. Bundesweit finden zahlreiche Infoveranstaltungen und Mitmach-Aktionen statt. Dazu gehören zum Beispiel Fachvorträge, Hilfsmittelausstellungen, inklusive Museumsbesuche, Dunkelcafés und Augen-Trainings.
Cbm
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.