Kultur
Käthe-Kollwitz-Preis 2022 der Akademie der Künste geht an Nan Goldin
Preisverleihung und Ausstellung in 2023
GDN -
Die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Nan Goldin erhält den Käthe-Kollwitz-Preis 2022. Die Jury würdigt mit der Preisvergabe eine Künstlerin, die mit ihren Fotografien aus der LGBT-Community Tabus gebrochen, Grenzen überwunden und damit für Akzeptanz der Szene eingesetzt hat.
Nan Goldin arbeitet und denkt ihre Bilder in rhythmisierten Sequenzen, die als Fotografien, Diashows mit bis zu Tausenden von Bildern oder Filmen produziert werden. Ihr Interesse gehört dem kumulativen Aspekt ihrer Werkkompositionen, ihrer Erweiterung, Veränderung und den gegenseitigen Beziehungen untereinander. Auch Bewegtbilder, Sound und Archivmaterial fließen bei ihren Dia- und Filmproduktionen mit ein und erfahren schließlich wie ein Kinofilm eine musikalische Gestaltung, die einen wesentlichen Teil ihrer künstlerischen Arbeit einnimmt.
Eines ihrer bekanntesten und und ikonisch gewordenen Werke der letzten 40 Jahre ist die als Dia-Sound-Show konzipierte Installation The Ballad of Sexual Dependency (1986) – frei nach einem Lied von Kurt Weill aus Bertolt Brechts Dreigroschenoper (1928). Darin zeigt und ehrt Goldin ihre New Yorker Gemeinschaft von Freunden und Liebhabern, von denen sie viele in den 1980er-Jahren sowie in den Folgejahren durch AIDS verloren hat.
Nan Goldin, geboren 1953 in Washington, D.C., lebt und arbeitet in New York und ist mit ihren Arbeiten in vielen Sammlungen weltweit vertreten. Ihre Werke waren zuletzt u. a. zu sehen: Tate Modern, London (2019); Château de Versailles, Frankreich (2018); Irish Museum of Modern Art, Dublin (2017); Museum of Modern Art, New York (2016). Sie wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, u. a. mit der Centenary Medal der Royal Photographic Society, London (2018), dem Hasselblad Award (2007) und als Commandeur des Arts et des Lettres Frankreichs (2006). 2017 gründete Nan Goldin die Aktivist*innen-Gruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now).
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