Musik

Bruce Springsteen: “Das Land brennt und ist im Chaos“

Kritik an US-Regierung

BRUCE SPRINGSTEEN, a Warner Bros. Pictures release
(Quelle: Photo by Rob DeMartin)
GDN - Im Verlaufe einer Radiosendung bezog Bruce Springsteen am vergangenen Mittwoch Stellung zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation in den USA, gedachte des getöteten George Floyd und kritisierte die gegenwärtige US-Regierung.
Mit seinem George Floyd gewidmeten Song “American Skin (41 Shots)“ eröffnete Bruce Springsteen seinen Gastauftritt beim US-Radiosender Sirius XM. Der Afroamerikaner war am 25. Mai 2020 bei einem gewaltsamen Polizeieinsatz in Minneapolis (Minnesota) getötet worden. “Dieses Lied ist fast acht Minuten lang. Und so lange dauerte das Sterben von George Floyd, während ein Polizist in Minneapolis ein Knie in seinen Nacken drückte“, kommentiert Springsteen. “Das ist eine lange Zeit. So lange bettelte er um Hilfe und sagte, er könne nicht atmen. (“¦) Möge er in Frieden ruhen.“
“Während wir hier sprechen, sind 40 Millionen Menschen arbeitslos. Mehr als 100.000 Bürger sind an COVID-19 gestorben, und unser Weißes Haus hat nur die laueste und gefühlloseste Antwort gegeben. Bis heute werden unsere schwarzen Bürger weiterhin von unserer Polizei auf den Straßen Amerikas getötet. Zum Zeitpunkt dieser Sendung steht das Land in Flammen und es herrscht Chaos“, führt der Rock-Star in Hinblick auf die derzeitige schwere Krise in den USA aus.
BRUCE SPRINGSTEEN, a Warner Bros. Pictures release
Quelle: Photo by Rob DeMartin
Springsteens Song “American Skin (41 Shots)“ aus dem Jahr 2000 thematisiert und verurteilt das Vorgehen von vier weißen Polizisten, die am Morgen des 4. Februar 1999 den unbewaffneten schwarzen Einwanderer Amadou Diallo mit 41 Schüssen getötet hatten. Nachdem der Musiker den Song 2000 im Madison Square Garden live präsentiert hatte (s. Link unten), initiierten New Yorker Polizeibeamte eine Boykott-Kampagne gegen Springsteen. Während seiner Welttour 2012 widmete er das Lied dem 17-jährigen Afroamerikaner Trayvon Martin, der am Abend des 26. Februar 2012 in Sanford (Florida) von einem im späteren Gerichtsverfahren freigesprochenen Nachbarschaftswachtmann erschossen wurde.
Im Verlauf der Radiosendung spielte Springsteen weitere politisch motivierte Songs von Interpreten wie Kanye West, Billie Holiday, Bob Marley oder Bob Dylan, bevor er seinen Zuhörer*innen Auszüge einer Rede des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. aus dem Jahr 1963 präsentierte. Daraufhin erklärte der Musiker: “Es kann keinen dauerhaften Frieden geben ohne die Gerechtigkeit, die jedem Amerikaner, ungeachtet seiner Rasse, Hautfarbe oder seines Glaubens, zusteht. (...) Wir brauchen systemische Veränderungen in unseren Strafverfolgungsabteilungen und im politischen Willen unserer nationalen Bürgerschaft, um zu der Art von Veränderungen voranzuschreiten, die die Ideale der Bürgerrechtsbewegung wieder zum Leben erwecken.“

weitere Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=aQMqWAiWPMs

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