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Welttag der sozialen Gerechtigkeit: Endlich neue Saiten aufziehen

CBM mit Forderung an die Regierung

GDN - Die Christoffel-Blindenmission gehört mit zu den ältesten Organisationen der
Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Auch jetzt, zum Welttag der
sozialen Gerechtigkeit ,appelliert sie an die Bundesregierung, dringend etwas gegen die
Ausgrenzung und Armut zu unternehmen.
Es ist ein Jahr her ,als die Vereinigten Nationen einen Bericht vorlegten, welche
die Ungleichheit aufzeigte. Der Bericht zeigte auf, dass der Anteil von existenziell armen
Menschen doppelt so hoch sei, wen sie eine Behinderung zeigten. "Wer jetzt noch glaubt, dass behinderte Menschen bereits die gleichen Chancen haben, hat diesen Paukenschlag nicht gehört", so Dr. Brockhaus, CBM-Vorstand. Ihre Alphabetisierungsrate liege 23 Prozent unter der von Menschen ohne Behinderungen. Und selbst einen Arzt sehen sie dreimal seltener, wenn sie ihn benötigen.
"Auch wenn die Bundesregierung und die Vereinten Nationen alle Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit ab heute inklusiv gestalten würden, singt der Chor noch lange nicht im Takt", so der CBM-Vorstand "Es gibt die Ungleichheit einfach schon zu lange. Deshalb müssen Menschen mit Behinderungen die Chance bekommen, aufzuholen. Erst dann kann ein harmonisches Lied entstehen."
Um speziell Menschen mit Behinderungen zu unterstützen, führt die CBM in Ruanda
sogenannte Spargruppen durch. Soll heißen: dass neue Saiten aufgezogen werden und behinderte Menschen aufholen können. Die CBM bildet Business-Mentoren aus, die wiederum die Spargruppen schulen, wie man ein Geschäft mit Gewinn aufzieht.
Als Mitglied einer Spargruppe zahlt man wöchentlich 12 Cent in einen Topf ein und mit einer entsprechenden Businessidee kann man sich dann einen Kleinkredit nehmen.
So konnte z.b der 48 jährige Athanese aus Ruanda ein Friseursalon eröffnen, obwohl er
Sehbehindert ist.“ Nein, ich schwinge natürlich nicht die Schere, und ich schneide den Leuten auch nicht die Haare", erklärt er schmunzelnd. Dafür hat er einen Angestellten. Natürlich ist dies ungewöhnlich ,
trotzdem meistert er sie fantastisch.Er hat ein eigenes Einkommen und kann sich selbst versorgen. 80 Prozent der Menschen mit Behinderungen können das nicht und leben in Armut.
Der er merkte das es in seinem Dorf keinen Friseursalon gab, entschloss er sich einen
kleinen Raum zu mieten.
Durch einen 20-Euro-Kredit von seiner Spargruppe konnte er den Raum mit Strom versorgen. Denn ohne Strom fehlt seinem Angestellten das Licht und ohne Licht lassen sich im Salon keine ordentliche Frisuren schneiden. "Bei einer Bank hätte ich keinen Kredit bekommen. Für Menschen mit Behinderungen ist das äußerst schwer", sagt Athanase und betont, wie wichtig diese Spargruppe für ihn und die anderen Mitglieder ist. Mit seinem Geschäft kann der Vater von drei Kindern seine Familie jetzt ernähren.

Ein weiteres Hobby hat er auch, e r macht leidenschaftlich gerne und sogar erfolgreich Musik. Mit seinem Klavier hat er bereits mehrere nationale Wettbewerbe gewonnen. Er leistet damit einen Beitrag zum kulturellen Leben und bereichert somit die Gesellschaft.
Seit mehr als 110 Jahren fördert der Verein behinderten Menschen .Ziel ist es deren
Behinderung zu verbessern, sie zu vermeiden um auch gesellschaftliche Barrieren abzubauen.
Zur Zeit unterstützt die CBM in 55 Ländern 525 Projekte. Weitere Info unter :www.cbm.de
Athanase(rechts im Bild) in seinem Friseursalon
Quelle: CBM
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