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Hamburgs Erster Bürgermeister will Umbau bei Pflegeversicherung

Krankenhaus
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich für einen Umbau bei der Pflegeversicherung ausgesprochen. "Die Pflegeversicherung ist nach 25 Jahren etwas in die Jahre gekommen, was die Regeln angeht, wie die Finanzierung erfolgt", sagte Tschentscher am Donnerstag dem Fernsehsender n-tv.
Im Laufe der Jahre sei der Eigenanteil immer höher geworden. "Er liegt jetzt im Durchschnitt bei 600 Euro pro Monat. Zusammen mit den anderen Eigenanteilen kommen wir im Durchschnitt auf 1.800 Euro für einen Pflegeplatz", so der SPD-Politiker weiter. Das sei für viele dann doch zu viel. Deswegen sei über die Jahre das Pflegerisiko zu einem Armutsrisiko geworden. "Wir machen einen Vorschlag, in dem jetzt der Eigenanteil für die Pflege konstant gehalten werden soll", so Hamburgs Erster Bürgermeister. Zur Finanzierung des Modells sagte er: "Das heißt zunächst einmal, dass wir die Sache vernünftig ordnen wollen. Es ist nämlich jetzt so, dass Leistungen, die eigentlich aus der Krankenversicherung zu tragen sind - für die man ja auch sein Leben lang Beiträge gezahlt hat - für die Pflegeheimbewohner plötzlich über die Pflegebeiträge mit abgedeckt werden. Das ist ein Betrag von 200 Euro im Monat, die man als Pflegeheimbewohner zahlt, für Leistungen, die eigentlich aus der Krankenversicherung zu tragen sind", so Tschentscher. Das alleine führe zu einer spürbaren Entlastung. "Wir wollen auch, dass in Zukunft, wo ja die Pflege in den Heimen noch verbessert werden soll, wo mehr Ausbildung erfolgen soll, eine bessere Personalausstattung, dass das nicht alleine zu Lasten der Betroffenen geht, sondern dass das solidarisch in Deutschland finanziert wird, so wie bei der Renten- und Krankenversicherung auch. Dass wir ein Solidarprinzip einführen und das geht auch in der Pflegeversicherung", so der SPD-Politiker weiter. Auf die Frage, ob ohne Pflegekräfte aus dem Ausland überhaupt eine würdevolle Pflege möglich sei, sagte er: "Es ist nichts Schlimmes, wenn wir Pflegekräfte aus dem Ausland haben." Aber im Grunde gebe es auch in Deutschland viele junge Leute, die sich für Pflegeberufe interessieren. "Die Attraktivität in diesem Beruf ist eigentlich auch nicht schlecht, nur die Arbeitsbedingungen müssen entsprechend attraktiv sein und auch die Bezahlung muss stimmen. Dann bin ich sicher, dann wird es auch viele junge Leute geben, die in diese Berufe gehen", so Hamburgs Erster Bürgermeister. Es sei ein "attraktiver Beruf", der aber auch "attraktiv bezahlt werden" müsse und bei dem die Arbeitsbedingungen stimmen müssten, so Tschentscher weiter.
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