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Ex-Bahnchefs lehnen zweite Bahnreform ab
"Mit platten politischen, populistischen Parolen wird man das sehr komplexe Bahnsystem nicht verbessern", sagte Mehdorn. Wegen der massiven Verspätungen und der schlechten Qualität war Kritik an der Bahn und ihrer Führung laut geworden. Der Vorstand musste seine Sanierungsplanungen bereits dreimal Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vortragen, zuletzt am Mittwoch. Mehdorns Vorgänger Ludewig zufolge mischt sich die Politik bei der Deutschen Bahn "massiv ins Geschäft ein". Und der erste Vorsitzende der DB AG, Heinz Dürr, mahnte: Ein Regierungsbeauftragter wie Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) sei weder Aufsichtsrat noch offizieller Vertreter des Bundes als Bahn-Eigentümer gegenüber dem Aufsichtsrat. "Die Familie Porsche-Piëch hat ja auch keinen VW-Beauftragten ernannt", sagte Dürr. Ferlemann hatte die Kritik an der Bahn zuletzt angeheizt: Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr hatte den Konzern aufgefordert, die Preise für Fahrkarten zu erhöhen. Dürr forderte die Bundesregierung dagegen auf, endlich eine "integrierte Strategie mit allen Verkehrsträgern" zu entwickeln. Ludewig ist zudem der Ansicht, dass "deutlich mehr in die Bahn" investiert werden müsse. Vorbildliche Bahnländer wie die Schweiz investierten viermal so viel pro Kopf in das System Schiene. Auch würden die externen Kosten des Straßenverkehrs in der Schweiz "realistisch angerechnet, sodass die Lkw-Maut dort dreimal so hoch ist wie hierzulande", so Ludewig. Konzernchef Richard Lutz versucht derzeit, einen Konstruktionsfehler der Bahnreform auszubügeln. Er präsentierte Minister Scheuer seinen Plan, den Konzernvorstand von sechs auf acht Vorstände zu erweitern und bei dieser Gelegenheit die Chefs der operativen Töchter Cargo, Fernverkehr und Regio in die Konzernleitung zu hieven. Damit soll die Zersplitterung des Bahnkonzerns zumindest teilweise entgegengewirkt werden.
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