Sport
Welt-Anti-Doping-Agentur begnadigt Russland
Die große Mehrheit des Exekutivkomitee habe entschieden, RUSADA unter Einhaltung "strenger Auflagen" wieder einzusetzen, so die WADA. Diese Entscheidung gebe einen klaren Zeitplan vor, wonach die WADA Zugang zu den ehemaligen Moskauer Labordaten und -proben erhalten müsse, mit einer klaren Verpflichtung seitens des Exekutivkomitees. Athleten aus Deutschland kritisierten die Entscheidung der Welt-Anti-Doping-Agentur. Die Vorsitzende der deutschen Athletenkommission, Silke Kassner, sagte "Zeit-Online": "Das macht den gesamten sauberen Sport kaputt. Wir sind fassungslos." Kassner kündigte zudem rechtliche Schritte an: "Wir erwarten vollkommene Transparenz. Wir behalten es uns vor, den Internationalen Sportschiedsgerichtshof (CAS) anzurufen, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben wären." Kassner sagte, sie gehe davon aus, dass die deutsche Anti-Doping-Agentur (NADA), Teile des Sportausschusses im Bundestag und möglicherweise auch das Innenministerium hinter der Entscheidung stünden. "Der deutsche Steuerzahler finanziert die WADA und damit den internationalen Antidopingkampf mit. Es liegt also auch im Interesse der Politik und der Öffentlichkeit, ein funktionierendes Antidopingsystem zu haben", sagte Kassner. Das Vorgehen sei auch mit anderen Athletenvereinigungen, wie zum Beispiel der aus Großbritannien, eng abgestimmt. Nachdem bekannt wurde, dass Russland jahrelang systematisch seine Sportlerinnen und Sportler gedopt hat, sperrte die WADA 2015 die RUSADA. Das ist nun vorbei und damit sei für Kassner klar: "Es gab und gibt in Russland keinen kulturellen Wandel", sagte sie "Zeit-Online". Für Athleten gelte beim Doping schon immer null Toleranz, das erwarte man aber auch von der WADA: "Die WADA demütigt sich mit diesem Vorgehen selbst gegenüber Russland."
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