Auto/Motor
Handwerkspräsident will Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge
GDN -
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, verlangt von der Politik ein härteres Durchgreifen gegen die Autoindustrie im Abgas-Skandal. "Wir fordern eine Hardware-Nachrüstung", sagte Wollseifer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
"Wie wir von unseren Kfz-Werkstätten wissen, gibt es die Möglichkeiten dazu bereits. Die Teile dafür sind vorhanden und werden fürs Ausland schon eingebaut – nur eben nicht für Deutschland", erklärte der Handwerks-Präsident. Diese Hardware-Nachrüstung sei effizient. Das müssten die Autohersteller jetzt umsetzen und bezahlen. "Von der Politik erwarten wir, dass dazu endlich ein klares Wort gesprochen wird. Dies kommt bisher nur von der Bundesumweltministerin – alle anderen lavieren sich durch das Thema", kritisierte Wollseifer. Teile der Politik würden die Branche zu sehr schützen. "Es wäre leicht für die Politik, die Autobauer in die Pflicht zu nehmen. Sie muss es nur tun. Wir brauchen hier eine klare politische Ansage." Laut Wollseifer fahren im Handwerk "Millionen Nutzfahrzeuge, je nach Betrieb zwischen 80 bis 90 Prozent fahren mit Diesel". Er warnte vor Fahrverboten: Drohten diese, "werden wir einen Riesenkrach veranstalten. Wir wollen nicht die Dummen sein, weil die Autohersteller ihre Produktversprechen nicht eingehalten und gelinde gesagt geschummelt haben", erklärte der ZDH-Präsident. Die Autohersteller müssten das tun, was auch ein guter Handwerker mache, wenn er Mist gebaut habe: "Dann steht er dafür gerade und macht sich nicht einen schlanken Fuß. Er hat eine Gewährleistungspflicht, die zu erfüllen ist. Genau das muss auch für die Autohersteller gelten."
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