Vermischtes
Drama um Niestetaler Storchenfamilie
Männchen ernsthaft verletzt
Vier Junge und ihr Vater (Quelle: heldmann.photography)
GDN -
Seit vielen Jahren nistet das gleich Storchenpaar an der Fulda zwischen Kassel und Niestetal. In diesem Jahr haben sie erstmals vier Junge aufgezogen. Doch nun ist einer der Altvögel verletzt. Er kann das rechte Bein kaum belasten.
Das Nest, das vor einigen Jahren auf einen früheren Telegrafenmast direkt am Ufer der Fulda errichtet wurde, scheint ein guter Ort zu sein, um junge Störche aufzuziehen. In jedem Jahr ist die Spannung bei allen Beobachtern groß, wie viele es dein sein mögen. Gelegentlich waren auch schon vier Junge geschlüpft. Doch die Eltern schafften es nicht, sie alle zu ernähren. Dann wird schon mal das schwächste der Jungtiere über den Nestrand geworfen, damit wenigsten die anderen eine Überlebenschance haben.
In diesem Frühjahr waren es wieder einmal vier junge Störche, die ihren Kopf über den Nestrand streckten und nach Futter bettelten. Die beiden Elternvögel wechseln sich normalerweise dabei ab, das Futter herbei zu schaffen und auf den Nachwuchs im Nest aufzupassen. Sobald das eine Elternteil mit dem Schnabel voller Kleintiere kommt, fliegt der andere Storch los. Dann werden die hungrigen Schnäbel gestopft, währenddessen der zweite Altvogel bereits wieder auf Futtersuche ist.
Doch zur Zeit zeigt sich dort ein anderes Bild. Es fliegt nur noch das Weibchen und ist oft bis zu zwei Stunden weg. Das Männchen hingegen steht meist auf dem linken, dem beringten Bein im Nest und schont das rechte. Sobald er doch einmal auftritt, merkt man, dass dieses Bein ihn nicht trägt. Zu sehen ist zwar keine Verletzung, aber es ist durchaus möglich, dass das Bein gebrochen ist. Damit hat das Weibchen nicht nur die gesamte Last der Versorgung der vier schon recht großen und ständig hungrigen Jungstörche zu tragen, sondern muss auch ihrem Partner noch etwas zu futtern mitbringen.
Immerhin versucht er immer wieder zu fliegen. Als am Mittwochnachmittag die vier Kleinen offensichtlich Durst hatten und ihre Mutter mal wieder längere Zeit unterwegs war, flog der Vater an die Fulda, trank selbst und füllte den Schnabel mit Wasser für den Nachwuchs. Zurück im Nest labte er dann seinen Nachwuchs mit dem frischen Flusswasser. Bleibt zu hoffen, dass das Weibchen weiter gesund bleibt und die Verletzung des Männchens bald heilt, damit sich beiden wieder um die Nahrungssuche kümmern können. Denn noch sind die Jungstörche erst dabei, ihre Flügel zu kräftigen. Bis sie selbst das Nest verlassen und Futter suchen, werden wohl noch einige Tage ins Land gehen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.