Entertaiment
Wim Wenders: Kino darf predigen
Der Vorwurf habe ihn schon früher gewurmt: "Dahinter steht das Ressentiment, Kino sei keine Plattform für spirituelle Themen. Was für ein Unsinn." Ihn ärgere, wenn man Kino so einenge, als ob bestimmte Sachen da nicht reingehörten. "Aber man kann das ja auch als Kompliment auffassen." Wenders hat einen neuen Film mit dem Titel "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes" gedreht, der Mitte Juni in die deutschen Kinos kommt. Zur Entstehungsgeschichte sagte Wenders: "Die Idee kam aus Rom." Er sei gefragt worden, ob er vorbeikommen könnte, um über einen möglichen Film über Papst Franziskus zu reden. Der Vatikan habe ihm völlig freie Hand gelassen: "Aber dann bekam ich doch Muffensausen, was ich alles allein entscheiden sollte. Ich hätte mir dann schon ein paar Vorgaben gewünscht. Aber es gab keine, bis zum Schluss nicht." Über seinen Protagonisten selbst sagte Wenders: "Beeindruckt hatte mich das allererste Statement von Papst Franziskus: Er wünsche sich eine arme Kirche für die Armen. Auch der Film sollte bescheiden sein." Finanziert wurden die Dreharbeiten unabhängig vom Vatikan. Über die Dreharbeiten mit dem Papst sagte der Regisseur: "Er hat immer frei von der Leber weg gesprochen, spontan, direkt." Der Mann habe "vor nix mehr Angst", so Wenders.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.