Vermischtes
"Das Kapitel" gefragter als viele aktuelle wissenschaftliche Bücher
GDN -
200 Jahre nach seinem Geburtstag verkauft sich Karl Marx so gut wie lange nicht und besser als die meisten zeitgenössischen wissenschaftlichen Autoren. "Vom Jahr 2016 (2.297 Stück) auf 2017 (2.650 Stück) stieg der Verkauf um rund 20 Prozent", sagte die Geschäftsführerin des Karl Dietz Verlages Berlin, Sabine Nuss, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe) mit Blick auf die Bände von Marx` Hauptwerk "Das Kapital".
In diesem Jahr erwarte man auf Basis der ersten Monate einen erneuten Zuwachs auf deutlich mehr als 3.000 Stück. "Das ist für ein historisches Werk eine immens hohe Zahl, die nur die wenigsten aktuellen wissenschaftlichen Titel erreichen", erklärte Nuss. Einen ersten Höhepunkt nach dem Zusammenbruch des Ostblocks hätte Marx` "Kapital" im Jahr 2008 erlebt. "Offenkundig wollten sich viele Menschen darüber informieren, wie es zur Krise kam, und griffen aus gutem Grund auch auf die Analysen von Marx zurück", sagte Nuss. "Einen zweiten Höhepunkt erleben wir derzeit." Der ehemals SED-eigene Verlag Karl Dietz gibt seit DDR-Zeiten die Marx-Engels-Werke (MEW) heraus, heute im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Werke fußen auf den Originalmanuskripten von Marx und Friedrich Engels und gelten als führende Marx-Publikation weltweit, die vor 1989 millionenfach vertrieben wurde. Marx wurde vor 200 Jahren, am 5. Mai 1818, geboren. In Berlin startet aus diesem Anlass an diesem Mittwoch der größte internationale Marx-Kongress der jüngsten Zeit, den Nuss für die Rosa-Luxemburg-Stiftung maßgeblich organisiert hat.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.