Wiedereröffnung der Neuen Galerie in Kassel

GDN - Die documenta-Stadt Kassel ist als drittgrößter Museumsstandort Deutschlands auch zwischen den Weltkunstausstellungen für Kunstfreunde immer eine Reise wert. Ab dem letzten Januarwochenende gilt dies erst recht. Dann öffnet die Neue Galerie ihre Tore wieder.

Während der documenta 14 standen die Räume der Neuen Galerie ausschließlich dieser alle fünf Jahre stattfindenden wichtigsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst zur Verfügung. Am 27. Januar eröffnet das zur Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) gehörende Museum wieder. “Wir haben die Gelegenheit genutzt, unsere Ausstellung komplett neu zu konzipieren“, schildert MHK-Direktor Prof. Dr. Bernd Küster, der die Ausstellung gemeinsam mit Museumsleiterin Dr. Hans und der Vorsitzenden des Kasseler Museumsvereins, von Baumbach, der Öffentlichkeit vorstellte. Im Rahmen der Wiedereinrichtung wurden neue Schwerpunkte gesetzt und die bisherige Ausstellung um rund 50 Stücke, darunter zahlreiche Schenkungen und Neuerwerbungen ergänzt.

Der Rundgang führt von der romantischen Landschaftsmalerei über Meisterwerke des deutschen Impressionismus, die abstrakte Kunst der Nachkriegszeit bis zu zeitgenössischen Positionen und Ankäufen aus den zurückliegenden documenta-Ausstellungen. Neben den neu ausgestellten Werken wurden auch neue Themen in den Fokus gerückt, so etwa die französische Malerei des 19. Jahrhunderts mit Vertretern wie Gustave Courbet und Auguste Rodin und die Düsseldorfer Akademie, den jeweils eigene Räume gewidmet werden.

Ein weiterer Raum ist Kunstwerken der 1960er bis 1980er Jahren gewidmet, die sich mit Malerei und Bewegung beschäftigen. Nach aufwändiger Restaurierung wird dort auch ein kinetisches Objekt von Harry Kramer, Professor an der Kasseler Kunstakademie, gezeigt. Zu sehen sind aber auch Werke von Beuys, dem ebenfalls ein eigener Raum gewidmet ist, Henry Moore, Christo, Ai Wei Wei und der 2017 zur wichtigste Person der Kunstwelt erklärten Künstlerin Hito Steyerl.

Die jüngsten Erwerbungen sind Werke vom Miriam Cahn, Nevin Aladag, Susan Hiller und Edi Hila, die als Teil der documenta 14 in Athen und Kassel die Besucher begeistert hatten. In der Sammlung der Neuen Galerie treten sie nun in einen spannungsvollen Dialog mit Werken vergangener documenta-Ausstellungen. Nach fast zweijähriger Schließung sind nun die neuen und bekannten Meisterwerke aus drei Jahrhunderten wie für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Sie können sich von den neu dargestellten Zusammenhängen überraschen, Bekanntes wieder- und Neues neu entdecken. Am Eröffnungswochenende (27. und 28. Januar) wird es bei freien Eintritt jeweils von 10 bis 17 Uhr Führungen und weitere Programmpunkte geben. Für die jüngeren Besucher sind spezielle museumspädagogische Veranstaltungen im Angebot.