Technik
Boris Becker mischt sich in Twitter-Eklat ein
GDN -
In einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" hat sich Tennislegende Boris Becker ausführlich zu dem rassistischen Tweet geäußert, der über den Twitter-Kanal von AfD-Politiker Jens Maier an die Adresse von Beckers Sohn Noah gegangen war. Becker zweifelt daran, dass ein Mitarbeiter von Maier den Tweet abgesetzt haben könnte und nicht Maier selbst: "Jetzt sagt er, er habe den Tweet gar nicht selbst abgesetzt. Ein Mitarbeiter soll es gewesen sein. Das tun sie bei der AfD doch immer, das ist ihre Masche. Irgendetwas in die Welt setzen und sich dann davon distanzieren."
Der AfD-Politiker wisse genau, was er tue, schreibt Becker. "Einer wie der AfD-Abgeordnete Jens Maier sagt solche Dinge weder aus Dummheit, noch aus Angst. Er weiß genau, was er tut und auch warum." Maiers Wähler würden dessen Worte aufsaugen und er bediene diese perfekt. In dem Tweet wurde Noah Becker als "kleinen Halbneger" bezeichnet. Becker lobt zudem die Reaktion seines Sohnes: "Noah hat das ganz wunderbar formuliert. Er sagte, wer die Welt nicht kennt, wer niemals andersfarbige, andersdenkende Menschen gesehen hat, der bekommt Angst, wenn sie auf einmal in Deutschland auftauchen." Sein Sohn hätte ihm mit der Reaktion auch etwas voraus, so Becker. "Noah möchte dem Hass mit noch mehr Liebe begegnen. Ich muss zugeben, er ist da einen Schritt weiter als ich. Ich fordere erst einmal Konsequenzen." Seinen Gastbeitrag schließt Becker mit einem Appell an die Gesellschaft: "Rassismus darf einfach nicht länger hingenommen werden. Niemand wird bestraft, niemand muss büßen, und am Ende schweigen wir es leider tot. Damit muss endlich Schluss sein!" Es sei an der Zeit, aufzustehen, den Finger zu heben und auf die Straße zu gehen.
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